Das Ergebnis der COP27 ist ein Fehlkonstrukt: Die Ursachen der Klimakrise werden damit nicht angegangen


Zu den Ergebnissen der UN-Klimakonferenz in Scharm El-Scheich sagt die klimapoliti-
sche Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Nelly Waldeck:

Während die Klimakrise weiter an Fahrt aufnimmt, nimmt die COP27 weiteres Tempo aus
den ohnehin unzureichenden klimapolitischen Bemühungen. Das Fehlen einer Einigung
beim Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern oder bei der Verschärfung der Klima-
ziele, was bereits bei der letzten Klimakonferenz in Glasgow beschlossen worden ist,
bedeutet eine fatale klimapolitische Stagnation.

Die Erfolge der COP27 lassen ebenfalls Schlupflöcher zum Bremsen. Mit dem Entschä-
digungsfonds übernehmen Verursacher*innen der Klimaschäden endlich Verantwortung
für ihr klimaschädliches Handeln. Jedoch sind die Bedingungen, wer zahlt und wer emp-
fängt, bei weitem nicht festgezurrt. Positiv ist, dass Erneuerbare Energien erstmals in der
Abschlusserklärung erwähnt werden. Andererseits sollen low emission technologies ge-
fördert werden, womit in vielen Kontexten Erdgas gemeint ist und wodurch weiteres Geld
in fossile Infrastruktur fließen wird.

Das Ergebnis der COP27 ist ein völliges Fehlkonstrukt zulasten kommender Generatio-
nen. Zwar werden Folgen kompensiert, aber die Ursachen werden nicht angegangen. Es
braucht jetzt konsequentes Handeln und ein klares Bekenntnis zum 1,5 Grad-Limit. Dafür
müssen wir endlich Fahrt aufnehmen.

Sehr bedenklich ist außerdem die massive Einschüchterung und Überwachung von Men-
schenrechtsaktivist*innen. Bis zur kommenden Klimakonferenz in Dubai muss dies auf-
gearbeitet werden.

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