Wo Schienen, da auch Züge 7. June 20247. June 2024 Zur Einstellung des Stilllegungsverfahrens für die Bäderbahn durch die Deutsche Bahn (DB) sagt die mobilitätspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Nelly Waldeck: Es ist ein großer Teilerfolg, dass die Deutsche Bahn ihrer Verpflichtung zur Gemeinwohlorientierung nachkommt und die Stilllegung der Bäderbahn aufgibt. Nun muss die DB aber klarstellen, dass diese Strecke auch genutzt wird. Sonst müsste sie sich dem erheblichen Vorwurf aussetzen, die Strecke nur nicht abgeben zu wollen, um Konkurrenz zu vermeiden. Das wäre wohl das Gegenteil von Gemeinwohlorientierung. Eine Bäderbahn ohne Züge hilft jedoch kaum. Die Region benötigt modernen Nahverkehr direkt in die Bäderorte. An dieser Tatsache und Perspektive halten wir fest. Dazu muss die DB die Landesregierung von der vom damaligen SPD-Verkehrsminister Meyer eingegangenen Verpflichtung befreien, Nahverkehre nur auf der neuen Strecke zu bestellen. Dass die SPD heute das Aus der Bäderbahn als Fehler erkennt, ist ein wichtiger Schritt.
Liebe Nelly Waldeck, ganz genau richtig! Eine Bäderbahn ohne Züge hilft nichts. Eine gut nachgefragte Regionalbahn aufzugeben, wo bereits heute ein Halbstundentakt angeboten und nachgefragt wird, ist nicht im Sinne eine nachhaltigen Verkehrswende. Die geplante deutliche Verschlechterung mit dem Umstieg auf Busse muss überdacht werden. Dafür ist es wichtig, das die heutige Bäderbahn den Anschluss in Bad Schwartau behält und dort keine Kappung durch Herausnahme einer Weichenverbindung erfolgt. Hierfür ist es unbedingt notwendig, das der Aufgabenträger, das Land Schleswig-Holstein den Nahverkehr auf der Bäderbahn auch im nächsten Jahrzehnt weiter bestellt. Mir kommt zu diesem Thema aus der jetzigen Landesregierung viel zu wenig. Die momentanen Planungen zum SPNV auf der Bäderbahn sind völlig haltlos und am Bedarf vorbei. Ganz konkret: Wenn die Bäderbahn keinen SPNV mehr hat, dann werden noch mehr Pkw’s in die Bäderorte rollen. Ein Umsteigen auf Busse werden sich die meisten Reisenden ersparen. Welches Vorgehen ist in ihrer Fraktion zu diesem Thema geplant? Viele Grüße Reiner Hinsch Reply
Lieber Reiner Hinsch, der erste große Erfolg ist, dass die Stilllegung der Bäderbahn langfristig verhindert wurde. Damit ist Zeit gewonnen, einen möglichen SPNV Betrieb in den Bäderorten ergänzend zu der Neubaustrecke auszugestalten. Sicherlich gibt es einige Möglichkeiten, einen sinnvollen Betrieb in Ergänzung zu der Neubaustrecke zu fahren und damit eine bessere SPNV Annbindung an die Bäderorte zu gewährleisten. Ich halte selbst auch nicht viel von einer Buslösung. Dafür setze ich mich auf jeden Fall weiter ein. Ein solches Konzept ist allerdings natürlich auch teurer als nur die Bestellung von Verkehren auf der Neubaustrecke und müsste zusätzlich von den bereits knappen Regionalisierungsmitteln gedeckt werden. Daher gilt es, bis die Verkehre bestellt werden müssen, vor Allem dafür zu arbeiten, dass wir mehr Mittel für den Betrieb von Schienenverkehr zur Verfügung haben. Viele Grüße, Nelly Waldeck Reply